Stadtlexikon Darmstadt

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Hitda-Codex

Handschrift 1640 der Universitäts- und Landesbibliothek (Evangeliar, Köln (St. Pantaleon) für Meschede, um 1020, Pergament, 219 Bl.). Die Handschrift war im Besitz des Klosters Wedinghausen, Westfalen, von wo sie nach der Säkularisation 1803 nach DA kam. Widmungsträgerin ist die Äbtissin des Klosters Meschede, Hitda, die auf einem Widmungsbild selbst dargestellt sowie im Text benannt wird. Der Bilderschmuck ist außerordentlich reichhaltig: Neben den für Evangeliare üblichen Vollbildern der vier Evangelisten, dem Widmungsbild und der Maiestas Domini sind in jedem Evangelium vier Szenen aus dem Leben Jesu, mit Schwerpunkt auf den Wundertaten, dargestellt. Der Darmstädter Codex ist der einzige erhaltene aus dieser Zeit, der solche Bildergeschichten enthält. Der Stil der Buchmalerei mischt spätkarolingische mit byzantinischen Einflüssen und zeichnet sich durch Lebendigkeit, Detailreichtum und eine charakteristische, gedämpfte Farbgebung aus.

Lit.: Eizenhöfer, Leo / Knaus, Hermann: Die liturgischen Handschriften der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek, Wiesbaden 1968, S. 96-100; Das Evangeliar der Äbtissin Hitda. Eine ottonische Prachthandschrift aus Köln. Miniaturen, Bilder und Zierseiten aus der Handschrift 1640 der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, Darmstadt 2011; Klaus Gereon Beuckers (Hg.): Äbtission Hitda und der Hitda-Codex. Forschungen zu einem Hauptwerk der ottonischen Kölner Buchmalerei. Darmstadt 2013.