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Heidenreich von Siebold, Charlotte geb. Heiland

Frauenärztin
* 12.09.1788 Heiligenstadt
† 08.07.1859 Darmstadt
Die Tochter der Frauenärztin Regina Josepha von Siebold und des Regierungsrats Georg Heiland wuchs nach dem Tod des Vaters (1793) und der Wiederverheiratung der Mutter mit dem Arzt Damian von Siebold in Heiligenstadt, Worms und DA auf. Sie erhielt Unterricht von Privatlehrern. Nach einer Ausbildung in der elterlichen Praxis in DA studierte sie ab 1811 mit Sondergenehmigung an der Göttinger Universität. Am 12.11.1814 bestand sie das medizinische Examen vor dem großherzoglich-hessischen Medizinalkollegium und erhielt die Erlaubnis, als Ärztin für Geburtshilfe tätig zu sein. Mit einer Sondergenehmigung gelang ihr 1817 die Zulassung zur Promotion an der Gießener Universität. Ihre Dissertation, eingereicht am 26.03.1817, trägt den Titel: „Über eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter und über eine Bauchhöhlenschwangerschaft insbesondere“, wovon sich zwei Exemplare im Stadtarchiv DA erhalten haben. Nach ihrer Promotion praktizierte sie als anerkannte Frauenärztin in DA, wo sie 1829 den Arzt August Heidenreich heiratete. Bald nach ihrem Tod wurde von Freunden und dankbaren Patientinnen die „Charlotte-Heidenreich-von-Siebold-Stiftung“ für arme Wöchnerinnen gegründet. Heidenreichs Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.
Heute erinnert die Heidenreichstraße an sie.

Lit.: Vöge, Gerda: Regina Josepha von Siebold und Charlotte Heidenreich von Siebold. In: Dierks, Margarethe (Hrsg.): Sie gingen voran: Vier bedeutende Darmstädter Frauen des 19. Jahrhunderts, Darmstadt 1990, S. 9-37.