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Siebold, Regina Josepha von

(geb. Henning, verw. Heiland)
Frauenärztin
* 14.12.1771 Geismar/Eichsfeld (Taufe)
† 28.02.1849 Darmstadt
Die Tochter des Regierungsbeamten Joseph Henning wuchs bei ihrem Onkel in Heiligenstadt auf. Knapp 15-jährig heiratete sie dessen Kollegen Georg Heiland. Sie gebar vier Kinder, von denen nur die Mädchen Charlotte und Therese überlebten. Zwei Jahre nach dem Tod des Ehemannes (1793) heiratete Regina Josepha Heiland den aus Würzburg stammenden Arzt Damian Siebold, mit dem sie noch drei weitere Kinder hatte. Seit 1804 lebte die Familie Siebold in DA. Durch Vermittlung ihres Schwiegervaters, Professor Carl Caspar von Siebold, konnte Siebold als erste Frau an der Würzburger Universität medizinische Vorlesungen hören. Nach einer zusätzlichen Ausbildung in der Praxis ihres Ehemannes bestand sie 1807 vor dem großherzoglichen Medizinalkollegium das Examen und erhielt die Erlaubnis, als Ärztin der Geburtshilfe tätig zu sein. Kurz vorher hatte Siebold von der Regierung auch die Erlaubnis zur Ausübung der Pockenschutzimpfung erhalten. Für ihre Verdienste wurde ihr 1815 der erste Doktortitel honoris causa der Gießener Universität verliehen. Ihr Grab
befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA. 1957 wurde die Sieboldstraße im Johannesviertel nach ihr benannt.

Lit.: Vöge, Gerda: Regina Josepha von Siebold und Charlotte Heidenreich von Siebold. In: Dierks, Margarethe (Hrsg.): Sie gingen voran: Vier bedeutende Darmstädter Frauen des 19. Jahrhunderts, Darmstadt 1990, S. 9-37.