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Haupt, Georg

Philologe, Kunsthistoriker
* 24.12.1870 Treptow a. d. Rega
† 29.01.1958 Eschwege
Der Sohn des Theologen Erich Haupt besuchte in Wiesbaden das Gymnasium und studierte danach Philologie, Archäologie und Geschichte in Göttingen und Halle, wo er 1895 zum Dr. phil. promoviert wurde. Die nach dem Studium ergriffene Museumslaufbahn führte ihn zunächst an das Kunstgewerbemuseum Berlin, das Theatermuseum in Kiel und das Buchgewerbemuseum in Leipzig. Von 1901 bis 1903 wirkte Haupt als Assistent am Großherzoglichen Museum DA, danach leitete er bis 1918 das Kaiser-Friedrich-Museum in Posen. Mit der Übernahme des Direktorenpostens am Gewerbemuseum kam Haupt 1918 auf Dauer nach DA und verblieb in dieser Stellung bis zur Schließung des Museums im Jahr 1930. Daneben lehrte Haupt von 1919 bis 1935 an der TH Darmstadt als a.o. Professor die Fächer Kunstgewerbe und Baugeschichte. 1940 erhielt Haupt von der Hessischen Regierung den Auftrag zur Bearbeitung des noch fehlenden Bandes „Darmstadt“ der Hessischen Denkmaltopographie, dessen druckfertiges Manuskript in der Brandnacht 1944 verloren ging. Anhand einer erhalten gebliebenen Abschrift des Textteils hat Haupt das Buch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs rekonstruieren können, es erschien 1952 (Text) und 1954 (Bildteil) im Eduard Roether-Verlag. Ungeachtet ihrer durch die unglückliche Entstehungsgeschichte bedingten Mängel gehören Haupts „Bau- und Kunstdenkmäler“ heute zu den wichtigsten Quellenwerken der Darmstädter Bau- und Kunstgeschichte, da der Autor noch Originaldokumente auswerten konnte, die zu den Verlusten der Brandnacht zählen. Unter Haupts zahlreichen Veröffentlichungen zur Geschichte des Kunstgewerbes ragen u. a. seine Arbeiten über die Reichsinsignien und über den Offenbacher Buch- und Schriftkünstler Rudolf Koch heraus.