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Hassinger, Heinrich

* 12.04.1888 Schornsheim/Rheinhessen
† 19.03.1967 Stuttgart
Heinrich Hassinger kam 1913 als Lehrer nach Fränkisch-Crumbach und Weiterstadt. Sein Eintreten für die Errichtung von Unterkunftsmöglichkeiten für die wandernde Jugend, von Schüler- und Jugendbüchereien und die Pflege der Naturverbundenheit führte 1918 zur Ernennung zum Direktor der Zentralstelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendbewegung in Hessen. Die Regierung Bernhard Adelung übernahm ihn mit diesem Sachgebiet in das hessische Kultusministerium. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten unter dem Vorwand „Veruntreuung öffentlicher Gelder“ ins Gefängnis gesperrt. Auf Intervention Adelungs wurde er freigelassen und arbeitete für die Deutsche Bau- und Siedlungsgenossenschaft in Württemberg. 1945 holte ihn der württembergische Kultusminister Theodor Bäuerle (16.06.1882 Unter-Urbach – 29.05.1956 Stuttgart) ins Kultusministerium, wo er sich neben der Schulverwaltung wieder der Erwachsenenbildung widmen konnte. 1949 wurde er Vorsitzender des Deutschen Jugendherbergsverbandes, den er 1950 wieder in die Gemeinschaft des Internationalen Verbandes der Jugendherbergen führen konnte. Die Verbindung zu DA riss nie ab; Hassinger war viele Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bausparkasse DA (DBS). Erwähnenswert ist die von ihm ab 1918 herausgegebene Schriftenreihe „Brückenbauer“, die er nach 1945 unter „Ruf an die Jugend“ weiterführte. Die Stadt DA ehrte ihn 1931 mit der Silbernen Medaille für Kunst und Wissenschaft. Bundespräsident Theodor Heuss zeichnete ihn 1953 mit dem Bundesverdienstkreuz aus.