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Zehntscheuer

Die Erbauung der Zehntscheuer hängt ursächlich mit der Erbauung des Jagdzeughauses am Jagdschloss Kranichstein (1690) zusammen. Um die dort untergebrachten Pferde und Hunde mit Stroh zu versorgen, wurde in Arheilgen an der heutigen Messeler Straße 1692/93 eine lang gestreckte Scheune aus Langener Sandstein („Rotliegendes“) errichtet. Hier wurde das Heu und Stroh gelagert, das die Arheilger Bauern als „Zehnt“, d. h. als Naturalabgabe, abzuliefern hatten, daher der Name „Zehntscheuer“. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Parforcejagd (Jagdgeschichte) eingestellt wurde, verlor der Bau seine Bedeutung und man stellte die Zehntscheuer der Gemeinde zur Verfügung, die sie zeitweise als Holzlager nutzte. Um 1860 ging sie in Pivatbesitz über.

Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 610; Andres, Wilhelm: Alt-Arheilgen. Geschichte eines Dorfes, Darmstadt 1978 (Darmstädter Schriften 41), S. 120-123.