Stadtlexikon Darmstadt

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Wasserhochreservoir

Im Rahmen der Errichtung einer zentralen Darmstädter Wasserversorgung entstand 1877 bis 1880 nach Plänen des Ingenieurs Otto Lueger auf der Kuppe der Mathildenhöhe der Hochbehälter des städtischen Wasserwerks, auf dessen Grundmauern Joseph Maria Olbrich die Ausstellungshallen errichten ließ. Der Speicher besteht aus zwei getrennten Kammern mit je ca. 2.250 m3 Fassungsvermögen und einer vorgelagerten Schieberkammer. Die Konstruktion besteht aus mehreren Gewölben, aus Klinkern gemauert. Die Gewölbe wurden auf einer Schalung errichtet. Eine konstruktive Besonderheit ist die Vermörtelung der Klinkersteine mit Kalkmörtel, der mit Eiweiß veredelt wurde und heute noch wasserdicht ist. An technischen Einrichtungen sind noch das dicke Standrohr, der Pegelstandsmesser und die Wendeltreppe aus Eisen im Vorraum erhalten. Der Speicher war bis zum Jahr 1994 in Betrieb. Seitdem geschieht die Versorgung über ein neues, viel größeres Reservoir auf dem Oberfeld. Das Reservoir funktioniert als Pufferspeicher, der sich in Zeiten geringen Bedarfs füllt und in Spitzenzeiten den zusätzlichen Bedarf an Wasser absichert. Das Wasser kommt aus dem Wasserwerk im Westen DAs, wo es aus ungefähr 50-80 Meter Tiefe aus dem Grundwasser gefördert und durch das Druckleitungsnetz verteilt wird.

Lit.: Geelhaar, Christiane: Mathildenhöhe Darmstadt. 100 Jahre Planen und Bauen für die Stadtkrone, Bd. 3, Darmstadt 2004.