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Schilling-Trygophorus, Otto

Jurist, Musikwissenschaftler
* 08.02.1888 Bensheim
† 08.06.1976 Darmstadt
Der Sohn des Landgerichtsdirektors Max Schilling-Trygophorus (1858-1940) besuchte das Ludwig-Georgs-Gymnasium und legte 1907 das Abitur ab. Mütterlicherseits war er in sechster Generation ein direkter Nachkomme des Darmstädter Barockkomponisten und Hofkapellmeisters Christoph Graupner. An der Akademie für Tonkunst ließ er sich im Violinspiel ausbilden, bevor er seine ausgedehnten Studien an den Universitäten in Gießen, Heidelberg, Leipzig und München begann. In Heidelberg promovierte Schilling-Trygophorus zum Dr. jur., es folgten Studien in Theologie, Philosophie, Religionsphilosophie, Ethik und Musikwissenschaft. Seine Spezialität war die hermeneutische Arbeitsweise, die Darstellung der inneren Beziehung zwischen Religion, Glaube, Ethos, Weltanschauung und Zeitgeschehen einerseits und der Musik andererseits. Diese Erkenntnisse legte Schilling-Trygophorus ab 1923 in Aufsätzen nieder, die sich vor allem mit Musik der Klassik und Romantik und mit Musikern dieser Zeit befassten und in Zeitungen und Fachzeitschriften erschienen. Dazu kamen bis etwa 1940 Konzertkritiken in Darmstädter Zeitungen. Durch die Bombardierung DAs verlor Schilling-Trygophorus seine Bibliothek und alle seine Manuskripte. Er lebte nach 1945 zunächst in der Aumühle bei Wixhausen, ab 1958 im Darmstädter Alten- und Pflegeheim in der Emilstraße. Ab den 1950er Jahren hielt er Vorträge zu vielen Musikerpersönlichkeiten an der Volkshochschule und gelegentlich in der Akademie für Tonkunst.