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Preuschen, Hermione von

Dichterin, Schriftstellerin, Malerin
* 07.08.1854 Darmstadt
† 12.12.1918 Lichtenrade bei Berlin
Die Tochter des Oberkonsistorial- und Regierungsrats Maximilian Freiherr von Preuschen (1819-1897) verbrachte ihre Kindheit in DA und an der Bergstraße. Ab 1873 studierte sie an der Malerakademie in Karlsruhe bei Ferdinand Keller, anschließend in Rom, München, Berlin und Kopenhagen. Preuschen heiratete 1882 den Arzt Oswald Schmidt; die Ehe wurde nach kurzer Zeit wieder geschieden. Sie malte v. a. Pflanzen und Stillleben und verstand sich selbst als Erfinderin des „Historischen Stilllebens“. Ihr Bild „Mors Imperator“ löste 1887 einen Skandal aus, da man es als Anspielung auf den greisen Kaiser Wilhelm I. ansah. 1891 heiratete Preuschen den Schriftsteller Konrad Telmann (1854-1897). Nach dessen Tod unternahm sie mehrere Weltreisen und schrieb Reiseberichte. 1911 zeigte die Kunsthalle in DA eine Ausstellung mit ihren Werken. Preuschen war Mitglied des im Jahr 1867 gegründeten Vereins der Berliner Künstlerinnen. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Protestantischen Friedhof in Rom.

Lit.: Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V. (Hrsg.): Victoria von Preußen 1840-1901, Berlin 2001, S. 395-405; Muriel Eberhardt: Hermione von Preuschen (1854-1918). Eine Künstlerin um die Jahrhundertwende. In: Zeitschrift für Museum und Bildung 63, 2005, S. 8–27; Der Weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880-1950. Ausstellung im Kunst Archiv Darmstadt, Katalog hrsg. von Claus K. Netuschil, Darmstadt 2013, S. 158-165; Fischer, Bernd Erhard: Hermione. Die Flucht ins Leben, Berlin 2018.