Stadtlexikon Darmstadt

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May, Johannes

Ev. Pfarrer, Volkserzieher, Dichter
* 24.12.1724 Hähnlein
† 12.02.1796 Eberstadt
Der Sohn des Hähnleiner Schultheißen und nachmaligen „Centh-Hauptmanns“ Johann Valentin May wurde am 14.04.1742 in Gießen immatrikuliert. Nach bestandenem theologischem Examen war er Hauslehrer in Darmstädter Familien. 1751 bewarb er sich in Gedichtform bei Landgraf Ludwig VIII. um die Gemeinde Biebesheim; er erhielt die Pfarrstelle Eberstadt, wo er im Juli 1751 aufzog. Am 23.11.1751 heiratete er in Hähnlein Maria Justina Philippina Friedel (* 24.08.1724) aus Dreieichenhain, die am 13.02.1773 in Eberstadt verstarb. Ihr Epitaph mit Mays Nachruf befindet sich heute im Vorraum der Eberstädter Dreifaltigkeitskirche. Neben seinen „Kurzen poetischen Gedanken über die irdische Glückseligkeit der Bergstraße“ (DA 1756) sind Mays „Oekonomische, auf Erfahrung und Augenschein gegründete, Anmerkungen, über die Ab- und Zunahme des Nahrungsstandes der Unterthanen in Eberstadt bei Darmstadt. Von einem durch 40 Jahre nicht gleichgültigen Beobachter, Darmstadt 1791“ (Nachdruck DA 1979) auch für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Eberstadts von großem Wert. May war ein typischer Vertreter der praktisch werdenden deutschen Aufklärungstheologie. Die Pfarrer-May-Straße in Eberstadt erinnert heute an ihn.

Lit.: Diehl, Wilhelm: Hassia sacra II, Darmstadt 1925, S. 503, 568, 574f.; Dienst, Karl: Darmstadt und die evangelische Kirchengeschichte in Hessen, Darmstadt 2007 (Reg.).