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Liebfrauen

(Kath. Pfarrei) 1901 wurde die zunächst nach der 1893 im Herdweg 28 errichteten Kapelle St. Martin benannte Pfarrei gegründet. Auch die 1902 an der Ecke Bruchwiesenstraße/Herdweg erbaute zweite Martinskapelle diente nur als Provisorium. Dank Pfarrer Joseph Daus konnte endlich 1924 an der Klappacher/Ecke Seekatzstraße – wie in St. Fidelis – zumindest eine Unterkirche erbaut werden, die 1930 in Liebfrauenkirche umbenannt wurde. Nach Plänen von Jan Hubert Pinand entstand unter Pfarrer Philipp Waldhelm 1936/37 der heutige Kirchenbau, der die Unterkirche als Basis in den Kirchenraum mit einbezog und die Errichtung eines benachbarten Saals vorsah. In der Brandnacht 1944 ist die Kirche beschädigt, das Pfarrhaus zerstört worden. 1950 entstand als Filiale der Pfarrei die Lokalkaplanei Heilig Kreuz in der Heimstättensiedlung. Der alsbald wiederhergestellte Kirchenbau erhielt 1952 mit dem Glasfenster „St. Michaels Kampf mit dem Drachen“ ein von Annelise Reichmann angefertigtes Kunstwerk. In der Amtszeit von Pfarrer Carlo Wolf (1968-90) wurde 1981 der heutige Martinssaal gebaut und 1987 der Innenraum der Kirche durch den Berliner Bildhauer Paul Brandenburg neu gestaltet. 1989 folgte der Einbau einer neuen Orgel (Orgeln). 1999 erhielt die Marienkapelle, in der Pfarrer Daus bestattet liegt, den ebenfalls von Brandenburg geschaffenen Edith-Stein-Altar. Seit 2001 gibt es ein neues Glockengeläut. 4.260 Mitglieder zählte die Pfarrei im Jahr 2014, die seit 2015 zusammen mit Heilig Kreuz eine Pfarrgruppe bildet.

Lit.: Heft zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrei Liebfrauen Darmstadt 2001; Edith-Stein-Schule (Hrsg.): Pfr. Philipp Waldhelm. Annäherung an eine Person, Darmstadt 1998.