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Legal, Ernst

Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter
* 02.05.1881 Schlieben/Landkreis Herzberg
† 29.06.1955 Berlin
Ernst Legal arbeitete als Schauspieler und später auch als Regisseur an zahlreichen Bühnen. Er war von 1918 bis 1920 Intendant des Wiesbadener Theaters, 1920 bis 1924 Schauspieler, Regisseur und Dramaturg am Staatlichen Schauspielhaus Berlin und 1924 bis 1927 Generalintendant des Hessischen Landestheaters in DA. Danach arbeitete er als Theaterleiter in Kassel (1927/28) und in Berlin: 1928 bis 1932 Krolloper, 1931/32 auch Staatliches Schauspielhaus, 1933 bis 1936 Theater in der Saarlandstraße (später: Hebbeltheater), 1938 bis 1944 Schauspieler und Regisseur am Schillertheater, 1945 bis 1952 Generalintendant der Staatsoper Berlin. Legal war ein Meister des Details, dabei von großer Spannweite. Als Schauspieler glänzte er in den unterschiedlichsten Charakterrollen. Seine Regieführung war subtil, präzise, mit Betonung des Komödiantischen. Hinzu kam ein beachtliches Organisationstalent. In DA bemühte Legal sich mit Erfolg um Kontakte zu Publikum und Fachpresse. Er inszenierte Schauspiele und Opern und setzte oft seine hervorragenden schauspielerischen Fähigkeiten ein. In der von ihm 1926 in DA herausgebrachten Uraufführung von Brechts „Mann ist Mann“ spielte er den ersten Galy Gay. Als Experimentierfeld für junge Dramatiker gründete Legal die „Neue Bühne“, deren Aufführungen nicht immer die Zustimmung des Publikums fanden. Zur Pflege des Dialektstückes förderte er 1925 die Gründung der Hessischen Spielgemeinschaft.

Lit.: Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 14, S. 59f.; Anft, Christl: Ernst Legal (1881-1955). Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter. Ein bürgerlich-humanistischer Künstler im gesellschaftlichen und ästhetischen Strukturwandel der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dissertation FU Berlin 1981.