Stadtlexikon Darmstadt

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Lapping

Spitzname der Bessunger, abgeleitet vom französichen Wort „lapin“ für Kaninchen. Die Bezeichnung stammt vermutlich erst aus der Zeit der französischen Besetzung Ende des 18. Jahrhunderts (Stadtgeschichte). Seine Wurzeln hat der Name jedoch bereits im 16. Jahrhundert. Landgraf Georg I. ließ in den Sanddünen um Bessungen Kaninchen ansiedeln, die durch ihre rasche Vermehrung den Fleischbedarf der wachsenden Bevölkerung zumindest zum Teil decken sollten. Zunächst deckten sie aber nur den Fleischbedarf der Füchse, die den ersten Ansiedlungsversuch im Jahr 1571 scheitern ließen. Ein zweiter Versuch im Jahr 1577 verlief erfolgreicher, weil Georg I. jetzt einen Spezialisten für die Ansiedlung von Kaninchen kommen ließ, „damit uns die Füchs, deren es hierum ein ziemlich Anzahl hat, daran kein Schaden thun können“. Jetzt vermehrten sich die Tiere in den Bessunger Sanddünen und in den von Georg angepflanzten Kiefernwäldern prächtig und entwickelten sich bald zur Landplage, sodass in späterer Zeit Abschussprämien für jedes erlegte Kaninchen gezahlt wurden oder man Frettchen zu ihrer Bekämpfung einsetzte. Obwohl die Zahl der Kaninchen heute stark zurückgegangen ist, bleibt der „Lapping“ das Symbol der Bessunger, darf auf keiner Lappingskerb in Lappingshausen fehlen und ist regelmäßiger Teilnehmer des Bessunger Stadtteillaufs.

Lit.: Engels, Peter: Geschichte Bessungens, Darmstadt 2002 (Darmstädter Schriften 83), S. 69; Möbus, Walter: Bessunger Lesebuch, Darmstadt 1987, S. 201-203.