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Eberstädter Naturpfad

Er wurde nach dem Vorbild des ersten deutschen Naturpfads im Bredower Forst bei Berlin durch den Verschönerungs- und Verkehrsverein Eberstadt angelegt und im Juli 1931 eröffnet. Der etwa 5 Kilometer lange Pfad führte von Eberstadt nach Osten an den Steinbrüchen im Mühltal vorbei durch den Kühlen Grund und unterhalb des Kohlbergs und Riedbergs entlang der Modau zum Naturfreundehaus und über die Dünen (Flugsanddünen) wieder nach Eberstadt zurück. Er sollte seinen Besuchern gleichzeitig geologische, heimatkundliche, zoologische und botanische Einsichten in die Entstehung der südhessischen Kulturlandschaft vermitteln und war auch für Zwecke des Schulunterrichts konzipiert.
Der in der Kriegs- und Nachkriegszeit verfallene Naturpfad wurde seit 1950, durch Einbeziehung des Naturschutzgebiets „Escholl“ (heute Naturschutzgebiet „Düne am Ulvenberg“) und des Mooskiefernwalds südlich von Eberstadt auf eine Länge von etwa 8
Kilometern erweitert, durch die Naturschutzstelle Darmstadt (Institut für Naturschutz) wieder hergerichtet und im August 1953 in einem Festakt im Eberstädter Rathaus in die Obhut der Stadt DA übergeben. Zugleich erschien in der Schriftenreihe der Naturschutzstelle ein von Heinz Ackermann herausgegebener Begleitband. In den letzten Jahrzehnten geriet der Naturpfad in Vergessenheit.
2005 wurde er mit einem anderen Verlauf reaktiviert. Er beginnt am Eberstädter Rathaus und führt zunächst am "Hickebick" vorbei (nach einem früheren Besitzer auch "Pfeiffersberg" genannt), dem Rest einer Flugsanddüne inmitten Eberstadts; über den Kirchberg mit der Dreifaltigkeitskirche führt der Weg zur Modaupromenade, zur Düne am Ulvenberg und am Gelände der Vogelfreunde Eberstadt vorbei zum Riedberg mit dem Naturfreundehaus. Der Naturpfad weist eine Länge von knapp 9 Kilometern auf.

Lit.: Naturpfad Darmstadt-Eberstadt. Hrsg. von den Naturfreunden, Ortsgruppe Darmstadt-Eberstadt, Darmstadt 2005.