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Christian Landgraf von Hessen-Darmstadt

* 25.11.1763 Buchsweiler
† 17.04.1830 Darmstadt
Der jüngste Sohn Ludwigs IX. und der „Großen Landgräfin“ Karoline besuchte wie die Brüder die Universität Straßburg. 1783 wurde er als Nachfolger des Vetters Georg Karl Oberst und Kommandeur des niederländischen Regiments Hessen-Darmstadt, das bald darauf zu einer hessischen Brigade aufgestockt wurde. In der Verteidigung der Niederlande gegen das revolutionäre Frankreich 1793/94 spielte Christian, zunächst als Kommandant der Festung Grave, dann im Hauptquartier des Erbstatthalters eine maßgebliche Rolle. 1799 nahm er am gescheiterten Invasionsversuch des Prinzen von Oranien in Holland teil, kehrte dann aber nach DA zurück. Im 1813/14 neu begründeten Königreich der Niederlande war er lediglich „General à la Suite“. Wie der großherzogliche Bruder Ludwig X. (Ludewig I.) und Vetter Ludwig Georg Karl betätigte sich Christian schon seit 1789/90 aktiv in der Freimaurerei, war Gründungsmitglied der Darmstädter Loge (Logen) und Provinzialgroßmeister, was von den „Brüdern“ bei seinem Tod mit einer festlichen „Trauerloge“ gewürdigt wurde. Das bereits 1803 von Christian erworbene „Prinz-Christian-Palais“ (Palais) am Darmstädter Luisenplatz wurde nach seinem Tod als „Ständehaus“ für den Landtag umgebaut, der hier bis 1933 getagt hat. Der Prinz-Christians-Weg auf der Mathildenhöhe wurde 1903 nach ihm benannt. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.

Lit.: Haus Hessen. Biografisches Lexikon, hrsg. von Eckhart G. Franz (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, NF 34), Darmstadt 2012, HD 57, S. 329f.