Büchsenmacher
* 1689 Lichtenberg/Odw.
† 1742 Darmstadt
Johann Peter Boßler (auch Bossler, Bosler) entstammte einer Büchsenmacher-Dynastie aus der südhessischen Familie Boßler. Er stand bereits 1714 in landgräflichen Diensten und dürfte um diesen Zeitpunkt in der Residenz Darmstadt ansässig geworden sein. 1715 wird Johann Peter Boßler durch die Taufe einer Tochter erstmals urkundlich zu Darmstadt greifbar. Die Ausbildung zum Büchsenmacher absolvierte er wohl im heutigen Groß-Umstadt in der Meisterwerkstatt seines ältesten Bruders Johann Andreas Boßler (1673-1741).
1718 lieferte er in Darmstadt in der örtlichen Schlosserzunft sein Meisterstück ab, das aus einem Gewehr und zwei Pistolen bestand. Es befinden sich verschiedene von ihm gefertigte Büchsen in öffentlichen Sammlungen, darunter ein signiertes Exemplar im Jagdschloss Kranichstein. Sein Sohn Friedrich Jacob Boßler (1717-1793) folgte ihm in den Beruf des Büchsenmachers. Dieser wurde 1766 anlässlich der Hochzeit seines Sohnes Heinrich Philipp Bossler als Hof-Wind-Büchsenmacher bezeichnet. Einige seiner für Landgraf Ludwig VIII. gefertigten, technisch hervorragenden Gewehre und Pistolen werden heute ebenfalls im Jagdschloss Kranichstein aufbewahrt. Weitere Exemplare befinden sich in öffentlichen Sammlungen in Dresden, Baldern, Weilburg und Kopenhagen.
Lit.: Weitz, Wolfgang: Bosler. Büchsenmacher und Kupferstecher in Darmstadt, Nidda 2001; Boßler, Marcel: Eine kleine Schrift die Genealogie und Abkunft des Hofbüchsenmachers zu Darmstadt Johann Peter Boßler (Bosler) beleuchtend, Bd I. Geschichte der hessischen Familie Boßler, Bad Rappenau 2019; Marcel Christian Boßler: Die hessischen Büchsenmacher Boßler Teil 1: Eine Waffenmanufaktur als Komponente der Hessen-Darmstädtischen Jagdhistorie und Diplomatie, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, NF 80, 2022, S. 91-130.