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Bessunger Kies

Seit wann in Bessungen Kies gefördert wurde, ist nicht bekannt, erstmals erwähnt wurde der Bessunger Kies im Jahr 1701. Im 18. Jahrhundert erlebte die Kiesförderung im Zusammenhang mit den großen fürstlichen Bauvorhaben eine Blütezeit. Neue Kiesgruben wurden angelegt: die heute noch bestehende Kiesgrube im Süden Bessungens und eine Kiesgrube an der Nieder-Ramstädter Straße in der Nähe des Herdwegs. Auch am Steinberg (Steinbergviertel) entstanden mehrere kleine Kiesgruben, die zum Teil bis in das 20. Jahrhundert bestanden. Nur mit Mühe konnte der Darmstädter Verschönerungsverein im späten 19. Jahrhundert das Abbaggern der Kraftsruhe durch die Kiesgrubenbesitzer verhindern. Noch 1911 besaß Ludwig Enes eine Kiesgrube „am Kirchweg, nächst der Kraftsruhe“. Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb Enes die letzte noch verbliebene Kiesgrube hinter der Radrennbahn. Später gelangte die Grube in den Besitz der Firma Mitteldorf, die den Kies zum Bestreuen von Bürgersteigen, Parks, Anlagen und Sportplätzen empfahl. Nach deren Insolvenz Ende der 1960er Jahre übernahm die Firma von Heinrich Kaus die Grube und förderte hier bis 1978 Bessunger Kies, der vor allem beim Straßenbau Verwendung fand.

Lit: Engels, Geschichte Bessungens, S. 120f., 154; Möbus, Bessunger Lesebuch, S. 96.