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Barmherzige Schwestern

(Kongregation der Schwestern vom göttlichen Erlöser/Kath. Orden) 1859 kamen auf Bitten von Pfarrer Johann Baptist Lüft die ersten Schwestern des zehn Jahre zuvor in Niederbronn/Elsass gegründeten Ordens nach DA. Bereits 1862 konnten die in der ambulanten Krankenpflege tätigen Ordensfrauen dank der Unterstützung durch Großherzogin Mathilde und ihren Vater, König Ludwig I. von Bayern, einen Neubau in der Soderstraße 23 errichten. Unter dem Namen „Barmherziges Schwesternhaus“ erhielten sie die großherzoglichen Kooperationsrechte. Zum „Kloster“ gehörten eine Arbeits- und eine Nähschule für Mädchen, ab 1869 eine Kinderkrippe an der Teichhausstraße und seit 1872 ein Pensionshaus für allein stehende Damen (Nieder-Ramstädter Straße 30). 1888 konnten mit dem „Roten Haus“ größere Wohnräume, eine Haushaltungsschule sowie die Kapelle St. Josef eingeweiht werden. Mit dem 1902 errichteten Mädchenwohnheim wurde der inzwischen stattliche Gebäudekomplex abgeschlossen. Er diente auch dem kath. Dienstbotenverein sowie Jugendgruppen (Bund Neudeutschland) als Versammlungsort. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind die Kapelle, das „Rote Haus“ und der Kindergarten bis 1953 wieder aufgebaut worden. Das Alten- und Pflegeheim erhielt 1968 einen Neubau an der Teichhausstraße (Alten- und Seniorenheime) und wurde in den Jahren 1989/1992 grundlegend renoviert und erweitert. Eine weitere Sanierung, Modernisierung und Erweiterung erfuhr das Alten- und Pflegeheim in den Jahren 2008 bis 2011. Die alte Kapelle und ein Teil des Altbaus wichen einem Neubau des Altenheims mit einer neuen Kapelle, die vom Mainzer Weihbischof Werner Guballa 2009 gesegnet wurde. Aus der alten Kapelle wurden der im Jahr 1999 vom Freiburger Bildhauer Tobias Eder geschaffene Altarstein wie auch Ambo und Tabernakel übernommen. Die vier Buntglasfenster hat die Darmstädter Künstlerin Annamaria Singer entworfen. Nach Vollendung des Um- und Neubaus wurde das Haus am 18.3.2011 von Generalvikar Dietmar Giebelmann, Mainz, eingeweiht. Die weiteren Niederlassungen des Ordens bei St. Elisabeth, im Alten- und Pflegeheim Emilstraße, in Liebfrauen und St. Josef in Eberstadt sind nach und nach aufgegeben worden. Ein Gemeinschaftsgrab der Schwestern befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.

Lit.: Pfarrgemeinde St. Ludwig (Hrsg.): 125 Jahre 1859-1984 Schwestern vom göttlichen Erlöser in Darmstadt, Darmstadt 1984.