Staatsmann
* 18.05.1761 Frankfurt/Main
† 15.08.1823 Schönhof bei Bockenheim
Carl Ludwig Freiherr von Barkhaus gen. Wiesenhütten war ein Enkel des kaiserlichen Rats Johann Friedrich Wiesenhüter, der als „von Wiesenhütten“ in den Adelsstand erhoben wurde, und der Frankfurter Bankierstochter Rebekka Franziska von Barckhausen. Vater Heinrich Carl von Barkhaus gen. Wiesenhütten (1725-1793) war bereits hessen-darmstädtischer Geheimer Rat und Gesandter beim Oberrheinischen Kreis in Frankfurt. Sein Nachfolger wurde bis 1806 Vetter Franz Wilhelm von Barkhaus gen. Wiesenhütten (1755-1836), der sich später noch als Gesandter in Nassau nützlich machte. Carl Ludwig Barkhaus trat zunächst in braunschweigische Dienste, wechselte aber 1790 als Stallmeister nach DA, wo er rasch zum vertrauten Berater des jungen Landgrafen Ludwig X. (Ludewig I.) wurde. Als Vertreter der französischen Partei am Darmstädter Hof übernahm er 1798 die Nachfolge Christian Gatzerts als auswärtiger Minister und erwirkte mit seinem angeheirateten Neffen Oberst August Wilhelm von Pappenheim (1759-1826) die erheblichen Territorialentschädigungen der Landgrafschaft im so genannten Reichsdeputationshauptschluss. Schon 1805 wurde er dann mit einem politischen Kurswechsel in DA aus dem Amt gedrängt. Der reiche Besitz „Carlshof“ (Karlshof) am Ostrand DAs, den ihm der Landgraf in Anerkennung seiner Verhandlungserfolge geschenkt hatte, fiel an die Erben seiner Schwester Charlotte verheiratete von Oetinger. In DA wurde die Barkhausstraße im Martinsviertel nach ihm benannt.