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Keller-Club/Künstlerkeller

Er ist nicht nur in DA berühmt und berüchtigt – der Keller-Club im Darmstädter Schloss. Hier treffen sich seit 1952 Künstler, Theaterleute, Literaten, Musiker und „andere originelle Geister“ („Frankfurter Rundschau“). Bis zum frühen Morgen wird diskutiert und gestritten, geflirtet und getrunken. Es gibt die „Keller-Galerie“ mit wechselnden Ausstellungen und die nicht unbedingt ernst gemeinten „Kellerfestspiele“. Im Keller-Club, einem eingetragenen Verein, fand Anfang der 1960er Jahre eines der ersten Happenings in Deutschland statt, man tanzte wild zu Jazz und Ragtime, und die Liste der prominenten Gäste ist lang. Begonnen hat die Keller-Klub-Geschichte im „Saustall“, einem ehemaligen Schweinestall in Arheilgen, wo sich die Gründungsväter trafen: Das waren u. a. die Künstler Wilhelm Loth und Eberhard Schlotter, der Grafiker Helmut Lortz, dem der „Saustall“ später als Atelier diente, der Journalist Georg Hensel und natürlich Pit Ludwig, Präsident der Darmstädter Sezession über 25 Jahre und zeitlebens Hauptmotor des Keller-Clubs. Anfang der 1950er Jahre zogen die Aktivisten vom „Saustall“ um in den Gewölbekeller unter dem Darmstädter Schloss. Er wurde – wie bei Existenzialistenkellern üblich – schwarz gestrichen, mit massiven Eichenholztischen, allerlei goldgerahmten Bildern und Kuriositäten ausgestattet. Das Licht kam damals wie heute von zahlreichen Kerzen, das Mobiliar hat über ein halbes Jahrhundert überdauert und auch die anheimelnde, anregende Atmosphäre von damals ist geblieben.