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Lortz, Helmut

Grafiker
* 25.04.1920 Schneppenhausen
† 04.01.2007 Darmstadt
Seine minimalistischen Zeichnungen sind allgegenwärtig: Das Signet für die Berliner Funkausstellung, das er vor über 30 Jahren entworfen hat, die lustige Strichmännchen-Familie, die seit 1990 ihre Kapriolen auf den Heinerfest-Plakaten vollführt, die zahllosen scheinbar flüchtig hingeworfenen Skizzen und Zeichnungen Darmstädter Stadtansichten oder die poetischen Landschaftsbilder. Begonnen hat die künstlerische Laufbahn des Grafikers und Künstlers Helmut Lortz 1935 bis 1938 mit einer Ausbildung zum Elfenbein- und Holzschnitzer an der Fachschule Erbach. Das anschließende Studium an der Hochschule der Künste in Berlin 1940 wurde unterbrochen von Krieg und Militärzeit. Seit 1948 war Lortz Mitglied der Darmstädter Sezession. Sein späteres Atelier in einem ehemaligen „Saustall“ in Arheilgen war konspirativer Treffpunkt des Keller-Klubs, dessen Gründungsmitglied er 1951 war. 1952 wurde Lortz Dozent an der Werkkunstschule DA. Die Liste seiner Auszeichnungen, Mitgliedschaften und Ehrungen ist lang: 1954 war er das erste deutsche Mitglied der Alliance Graphique Internationale. Zusammen mit Wilhelm Loth erhielt er 1955 den ersten Darmstädter Kunstpreis (Wilhelm-Loth-Preis). Ein Jahr später war er Gründungsmitglied der Grafikgruppe NOVUM, 1959 wurde er Professor für angewandte und experimentelle Grafik an der Hochschule der Künste Berlin. 1970 erhielt Lortz die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt DA. 1986 wurde er emeritiert und arbeitete als freischaffender Künstler. Anlässlich seines 100. Geburtstags wurde 2020 in Arheilgen der Helmut-Lortz-Platz nach ihm benannt.

Lit.: Kunst im öffentlichen Raum in Darmstadt 1641-1994. Hrsg. von Roland Dotzert und Klaus Wolbert. Bearb. von Emmy Hoch, Darmstadt 1994, S. 162.