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Stülpnagel, Karl-Heinrich von

General
* 02.01.1886 Berlin
30.07.1944 Berlin (hingerichtet)
Karl-Heinrich von Stülpnagel schlug nach dem Schulbesuch in Frankfurt die militärische Laufbahn ein und trat im Oktober 1904 in DA als Fahnenjunker in das Leibgarde-Infanterie-Regiment ein. Er blieb bis 1911 in DA, um dann 1914 vor Beginn des Ersten Weltkriegs noch einmal für wenige Wochen zurückzukehren. 1941 geriet er als Oberbefehlshaber der in der Ukraine aufgestellten 17. Armee in Gegensatz zum Oberkommando des Heers und wurde auf den Posten des Militärbefehlshabers in Frankreich abgeschoben. In dieser Position knüpfte er Kontakte zu anderen hohen Offizieren, die mit Hitler und seiner Politik nicht einverstanden waren, nahm schließlich Kontakt zu den Verschwörern des 20. Juli auf und arbeitete ein Kapitulationsangebot an den englischen Feldmarschall Montgomery aus. Am 20.07.1944 ließ er im Vertrauen auf Hitlers Tod in Frankreich 1.200 Angehörige der Gestapo und des Sicherheitsdiensts verhaften. Der Aufstand scheiterte jedoch. Stülpnagel, der vergeblich versuchte, sich das Leben zu nehmen, wurde am 30.07.1944 mit drei Mitverschwörern zum Tode verurteilt und anschließend hingerichtet. Ein widersprüchliches Bild seiner Persönlichkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass er in seiner Eigenschaft als Militärbefehlshaber in Frankreich für die Erschießung von Geiseln und die Deportation von Juden verantwortlich zeichnete.