Stadtlexikon Darmstadt

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Henrich, Konrad

Minister
* 19.05.1864 Lang-Göns
† 30.10.1928 Darmstadt
Der Landwirtssohn aus Oberhessen schlug die mittlere Finanzlaufbahn ein, wurde 1891 Kalkulator im Finanzministerium und 1898 Führer des hessischen Staatsschuldbuchs. Seit 1908 Stadtverordneter in DA, 1911 für die demokratische Fortschrittspartei in den Landtag gewählt, wurde er 1917 hauptamtlicher Beigeordneter der Residenz. Er vertrat die Demokraten im kurz vor Revolutionsausbruch berufenen Staatsrat und wurde dann als Direktor des Finanzministeriums in die provisorische Regierung des Volksstaats berufen. Anfang 1919 ging er für die nunmehrige Deutsche Demokratische Partei in die Weimarer Nationalversammlung, blieb aber zugleich Finanzminister in der neu gebildeten Koalitionsregierung des Volksstaats in DA, für die er Bodenreform und Siedlungsgesetz, dann die schwierigen Haushaltsfragen der Inflationsjahre zu vertreten hatte. Auf das Landtagsmandat verzichtete er 1925 zugunsten seines Parteifreunds, des Fabrikanten Georg Büchner, der die demokratische Tradition seiner Familie weiterführte. Der Sohn Wilhelm Henrich war als Kultusbeamter und Theaterintendant tätig.

Lit.: Rack, Klaus-Dieter / Vielsmeier, Bernd (Hrsg.): Hessische Abgeordnete 1820-1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820-1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919-1933, Darmstadt 2008, S. 413f.