Zoologe
* 11.08.1860 Darmstadt
† 07.07.1951 München
Nach Besuch der Schmitz’schen Privatschule, dann des Gymnasiums zu DA studierte Ludwig Heck an mehreren Universitäten Zoologie. Bereits mit knapp 26 Jahren übernahm der mittlerweile promovierte Heck die Leitung des Kölner Zoos. Nur zwei Jahre später übertrug man ihm die Direktion des Berliner Tiergartens, des größten und ältesten Zoos Deutschlands. Unter der Leitung Hecks erlangte der Berliner Zoo Weltgeltung. Neben Carl Hagenbeck (Hamburg) gehörte Heck zu den prägenden Pionieren der modernen zoologischen Gärten, in denen das Halten der Tiere in gitterlosen Freigehegen und großräumigen Häusern (u. a. im Affenpalmenhaus des Berliner Zoos) gemäß den natürlichen Bedingungen ihrer Heimatländer verwirklicht wurde. Mit neuen Pflegemethoden nach Erkenntnissen der Tier-Verhaltensforschung war es Heck zu verdanken, dass selbst Tropentiere im Zoo meist länger lebten und sich häufiger fortpflanzten als in freier Wildbahn. Nicht wenige Tierarten wurden so vor dem Aussterben bewahrt. 1906 wurde Heck vom hessischen Großherzog Ernst Ludwig zum Professor und 1917 zum Geheimen Hofrat ernannt. Heck verarbeitete seine zoologische Erfahrung auch in unzähligen Schriften. Ende 1931 trat er als damals profiliertester deutscher Zoodirektor in den Ruhestand; zu seinem Nachfolger im Berliner Zoo wurde sein Sohn Lutz bestimmt. Der andere Sohn Heinz führte den Tierpark Hellabrunn in München.
Lit.: Esselborn, Karl: Hessische Lebensläufe, Darmstadt 1979, S. 168-176.