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Glaeser, Gotthelf Leberecht

Maler
* 11.07.1784 Pegau/Sachsen
† 19.05.1851 Langen/Hessen
Gotthelf Leberecht Glaeser, Sohn eines Kantors und Lehrers, ließ sich nach einer siebenjährigen Ausbildung an der Kunstakademie Leipzig bei Friedrich August Tischbein (1750-1812) 1806 zunächst in Heidelberg nieder. 1812 verlegte er sein Lebens- und Arbeitszentrum auf Dauer nach DA, nur kurzfristig unterbrochen von einem dreijährigen, aber sporadischen Aufenthalt in Frankfurt/Main (1820-23). 1822 ließ sich Glaeser endgültig in DA nieder, erwarb das Bürgerrecht und erhielt eine Anstellung als Darmstädter Hofmaler. Bereits 1817 hatte Glaeser die Ehe mit der Darmstädter Gastwirtstochter Elisabeth Frey geschlossen, aus dieser Verbindung sind später acht Kinder hervorgegangen. Glaesers künstlerisches Spezialgebiet und sein Brotberuf war die Porträtmalerei, seine Aufträge kamen vom Darmstädter Hof, daneben aber v. a. aus Darmstädter Bürgerfamilien. Hierunter befanden sich nicht wenige Mitglieder der Loge Johannes der Evangelist zur Eintracht (Logen), der auch Glaeser seit 1817 angehörte. Glaesers Ruf als unprätentiöser und sachlicher Bildnismaler in der stilistischen Tradition Anton Graffs reichte von der Darmstädter Region bis in die benachbarte Großstadt Frankfurt, woher er auch zahlreiche Porträtaufträge erhielt. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Glaeser seit 1849 in Langen/Hessen. Das Hessischen Landesmuseum DA besitzt gegenwärtig 15 Bildnisse aus Glaesers Hand, darunter vier Ehepaarbildnisse von Personen bürgerlicher oder adliger Herkunft. Seit 1973 erinnert im Stadtteil Arheilgen der Glaeserweg an ihn.

Lit.: Bott, Barbara: Gemälde hessischer Maler des 19. Jahrhunderts im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, Heidelberg 2003, S. 107-116.