(eig. Fickeißen)
Bauingenieur, Architekt
* 16.04.1908 Ludwigshafen
† 15.12.1983 Heidelberg
Der aus Ludwigshafen stammende und seit 1966 in Heidelberg ansässige Bauingenieur und Architekt war durch Studium, Heirat und Beruf mehrere Jahrzehnte eng mit DA verbunden. Hier steuerte Ludwig Finkeissen exemplarische und heute unter Denkmalschutz stehende Bauten zur Architektur der 1950er Jahre bei, wie etwa das Mühltalbad in Eberstadt (1957-59) und den nach ihm benannten Wohnblock Ecke Karl- und Wilhelminenstraße (1955). Im Wintersemester 1927/28 nahm Finkeissen an der TH Darmstadt das Studium des Bauingenieurwesens auf und 1932 legte er die Prüfung zum Dipl.-Ing. ab. Finkeissens berufliche Anfänge bis 1934 in Friedberg, Mannheim und Berlin lagen sämtlich auf dem Gebiet des Brücken- und Tiefbaus. Das seinerzeit bestandene Examen als Regierungsbaumeister eröffnete ihm die Chance einer merklichen beruflichen Verbesserung als Betriebsingenieur einer in Oppau ansässigen Firma. 1937 heiratete Finkeissen die Darmstädterin Hedwig Hille und ein Jahr später machte er sich in der Heimatstadt seiner Ehefrau als beratender Ingenieur und Baustatiker selbstständig. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit lag zunächst beim Ingenieurbau, so lieferte er für mehrere Brücken der Reichsautobahn (Autobahn) Entwürfe und statische Berechnungen. Nach der Entlassung aus dem Kriegsdienst konnte Finkeissen Ende der 1940er Jahre wiederum beruflich in DA Fuß fassen und seine 1939 unterbrochene Tätigkeit als beratender Ingenieur fortsetzen. Seit 1957 firmierte er als Prüfingenieur für Baustatik. In diesen Jahren spezialisierte sich Finkeissen auf Bauten der Wasserwirtschaft, außerdem trat er nun verstärkt als Architekt in Erscheinung. Sein besonderes Interesse galt dem Bau mehrerer Frei- und Hallenbäder (z. B. Eisenberg/Pfalz, Heltersberg/Pfalz, Kirchheimbolanden, Birkenau/Hessen). Beim Wiederaufbau der Stadt DA wirkte Finkeissen Mitte der 1950er Jahre an der ingenieurtechnisch zeitgemäßen Rekonstruktion der St. Ludwigskirche mit.