Stadtlexikon Darmstadt

Logo Darmstadt

Volksbank

(s. a. Banken) Der Urheber des Volksbankwesens ist Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883). In der Gründung von Genossenschaften, die auf Selbsthilfe basierten, sah er einen Weg zur Lösung der sozialen Probleme seiner Zeit. 1850 rief er in Delitzsch die erste Kreditgenossenschaft ins Leben. Der Begriff „Volksbank“ basiert auf Schulze-Delitzschs 1855 erschienenen Buch „Vorschussvereine als Volksbanken“. Unter dem Namen „Darlehensverein für Darmstadt und Bessungen“ hatte sich 1852 in DA eine AG gebildet, die der wirtschaftlichen Not kleiner und mittlerer Betriebe entgegenwirken wollte. Am 14.08.1862 wurde dieser Darlehensverein in eine Genossenschaft nach Schulze-Delitzschs Grundsätzen umgewandelt. Zwei Jahre später bezog die Darmstädter Volksbank ein eigenes Geschäftszimmer in der Elisabethenstraße 12. Die Bank fand 1890 ihren endgültigen Sitz in der Hügelstraße 8-10. 1891 wurde ein erster Erweiterungsbau im Stil des Historismus errichtet, 1907 folgte ein Jugendstilanbau. Die gesamte Fassade des Bankgebäudes in der Hügelstraße ist bis heute erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz. Im Oktober 1912 wurde das 50-jährige Bestehen in großem Rahmen gefeiert. Durch den Ersten Weltkrieg und die Wirtschaftskrise 1930/31 kam es auch bei der Volksbank zu schweren Geschäftseinbrüchen. Die Konsolidierungsphase endete zwei Jahre nach dem 75-jährigen Jubiläum mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

Nach der Währungsreform wurde die Volksbank am 21.06.1948 mit 10,01 DM in der Kasse wieder eröffnet. Ein beständiger Aufschwung folgte, in DA wurden mehrere Filialen errichtet. Das Hauptgebäude wurde 1955 durch einen dritten Abschnitt in der Schützenstraße im Stil der Postmoderne erweitert. 1965 dehnte die Volksbank DA ihr Geschäftsgebiet auf den Landkreis aus und fusionierte fünf Jahre später mit der Volksbank GmbH Roßdorf. Zum 125. Jubiläum 1987 wurde, nach einer umfassenden Renovierung der Hauptfassade ein Jahr zuvor, in der Schützenstraße ein weiterer Neubau errichtet, der mit einer von Glas und rotem Sandstein dominierten Architektur einen interessanten Kontrast zu den Altbauten darstellt. 2009 fusionierten die Volksbanken DA, Bergstraße und Kreis Bergstraße zur Volksbank Darmstadt-Kreis Bergstraße. Mit fast 50.000 Mitgliedern und mehr als 500 Mitarbeitern stand das Institut damit auf Platz 38 unter den mehr als 1.200 Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland. Im August 2012 wurde das 150. Jubiläum der Volksbank Darmstadt-Kreis Bergstraße gefeiert. Im selben Jahr schloss sich die Volksbank Darmstadt-Kreis Bergstraße mit der Groß-Gerauer Volksbank eG zusammen und gehört seitdem mit dem Namen Volksbank Südhessen-Darmstadt zu den zehn größten Volksbanken Deutschlands. 2014 wurden noch die Volksbank Seeheim-Jugenheim mit zwei Standorten integriert.