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Schmidt, Johann Heinrich

(gen. Fornaro)
Maler, Zeichner, Kunstagent
* 02.08.1757 Ottweiler
† 1821 Neapel
Zunächst Schüler bei Samhamer am Hof in Saarbrücken, folgte er seinem Lehrer 1774 nach DA. Auf Veranlassung des Landgrafen Ludwig IX. erhielt er Unterricht bei Johann Ludwig Strecker und dem Hofbildhauer Johann Tobias Eckardt. In den 1780er Jahren malte Schmidt Bildnisse, v. a. der Darmstädter Hofgesellschaft, aber auch Landschaften. Seine Aquarelle mit Ansichten von DA und seiner Umgebung gehören zum Schönsten, was in jener Zeit in dieser Hinsicht geschaffen wurde. 1784 studierte er an der Zeichenakademie in Mannheim. Aufgrund des Gemäldes „Artemisia mit der Aschenurne ihres Gemahls“ wurde er 1785 zum Hessen-Darmstädter Hofkabinettmaler ernannt. 1787 ging Schmidt nach Rom und schloss sich dort dem Kreis der deutschen Künstler an. Er entwickelte sich zu einem angesehenen klassizistischen Historien- und Landschaftsmaler. 1797, als die Lebensbedingungen in Rom schwieriger wurden, ging er nach Neapel, wo er bis zu seinem Lebensende blieb, und ist nicht – wie mehrfach in der Literatur behauptet – nach DA zurückgekehrt. Aus Rom und Neapel lieferte er nicht nur eigene Bilder an den Darmstädter Hof, sondern war auch als Kunstagent für die Landgräfliche Sammlung tätig, der er „Kunstsachen“, v. a. auch Zeichnungen, lieferte. Die drei Gemälde von seiner Hand, die sich vor dem Krieg im Hessischen Landesmuseum befanden, müssen als Kriegsverluste gelten. Allein seine Zeichnungen in der Grafischen Sammlung des Landesmuseums zeugen von seiner Darmstädter Tätigkeit.

Lit.: Karg, Werner: Johann Heinrich Schmidt. In: Saarländische Lebensbilder, Heft 2, Saarbrücken 1984.