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Schaffnit, Karl

Lehrer, Mundartdichter
* 11.10.1849 Dieburg
† 21.05.1899 Darmstadt
Schon als Jugendlicher wollte Karl Schaffnit Pädagoge werden und bereits mit 15 Jahren wurde er Hauslehrer auf dem Gut Dilshofen. Nach erfolgreich absolviertem Lehrerseminar in Friedberg (1868) fand er zunächst am Darmstädter Privat-Mädchen-Institut von Reineck, dann 1869 an der Volksschule in Reinheim eine Anstellung. 1872 ließ er sich in DA nieder, wo er an mehreren Stadtschulen unterrichtete. Neben dem Lehrerberuf war Schaffnit leidenschaftlicher Mundartdichter im Heinerdialekt (Heiner). 1889 erschien „Allerhand Späß’. Gedichte vorablich for Hesse-Darmstädter, awer aach for annern Leit“, 1895 folgte der Gedichtband „Schwarzbrot“. Schaffnit verfasste Fastnachtsschwänke, Lust- und Festspiele, so den „Datterich im Olymp“ (1894). Zu seinen Ehren wurde am 19.05.1901 feierlich ein Denkmal an seinem Grab auf dem Alten Friedhof enthüllt: Seine „Verehrer der volkstümlichen Dichtungen“ – wie es auf dem Gedenkstein heißt – stifteten ihm einen zwei Meter hohen Obelisken mit Reliefbildnis, eine Arbeit des Bildhauers Karl Scholl. Die Schaffnitstraße erinnert heute noch an den Darmstädter Mundartpoeten.

Lit.: Hessische Biographien. In Verbindung mit Karl Esselborn und Georg Lehnert hrsg. von Hermann Haupt, Darmstadt 1918-1934, Bd. 1, S. 8-10; Darmstädter Ehrengräber, Darmstadt 2016 (Darmstädter Schriften 105), S. 204f.