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Reibold, Georg

Polizeipräsident
* 30.06.1893 Steinbach
† 07.11.1967 Darmstadt
Der aus dem Odenwald stammende Georg Reibold trat im April 1907 als Verwaltungsanwärter in den Polizeidienst in DA ein. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg war er bei der Schutzpolizei tätig und wurde 1922 zur allgemeinen Kriminalpolizei versetzt. 1925 legte er die Kriminalsekretärprüfung ab und leitete im Landeskriminalamt eine Dienststelle im Ressort der politischen Polizei. 1933 wurde Reibold, der Mitglied der SPD und des Reichsbanners war und seine demokratische Gesinnung nie verleugnete, durch die Nationalsozialisten entlassen, die ihm als „politisch Unzuverlässigem“ mit KZ-Haft drohten.
OB Ludwig Metzger berief ihn gleich nach Kriegsende zum Polizeipräsidenten in DA, Reibold zählte hier zu den Männern der ersten Stunde. Er baute in DA in kürzester Zeit eine funktionierende Polizei auf, die, wie die amerikanische Militärregierung lobte, vorbildlich für ganz Hessen war. Reibold setzte sich für eine volksverbundene und gerecht auftretende Polizei ein und verfolgte bei seiner Arbeit das Ziel, „dass alle Maßnahmen polizeilicher Art von der Bevölkerung als gut und sinnvoll anerkannt werden sollten“. Sein Amt hatte Reibold bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1959 inne. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Georg Reibold verstarb nach schwerer Krankheit und wurde auf dem Waldfriedhof in DA begraben.