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ORPLID Darmstadt

Der Verein wurde 1923 als „Bund für Geistes- und Körperkultur“ von Hans Fuchs (1878-1944) gegründet. Die Satzung sah für die Mitglieder nicht nur das freie Leben in Nacktheit umgeben von Licht und Luft vor, sondern forderte neben „gymnastischer Betätigung in Nacktheit“ auch die vegetarische Ernährung und die Abkehr von Alkohol und Nikotin. 1927 erwarb ORPLID das Vereinsgelände an der Täubcheshöhle bei Arheilgen und richtete hier ein Licht- und Luftbad ein. Im April 1933 wurde das Vereinsgelände geschlossen, am 06.03.1934 seitens der Gemeinde Arheilgen der Verein verboten, das Vermögen und Vereinsgelände beschlagnahmt.
1950 erfolgte die Neugründung, ein Jahr später konnte das Gelände zurückerworben werden. In den folgenden Jahren entstanden dort zahlreiche Sportanlagen, so 1960 das Schwimmbad. 1962 wurde eine Volleyballabteilung gegründet; neben dem CVJM Arheilgen gehörte ORPLID zu den Pionieren des Volleyballs in Südhessen. Nach der Aufnahme in den Hessischen Volleyball-Verband 1964 entwickelte sich der Sport rasant: 1978 stiegen die Herren in die 2. Bundesliga auf, die Damen drei Jahre später. Die Damen konnten anschließend sogar zweimal ein kurzes Gastspiel in der 1. Bundesliga geben und wurden dafür von der Stadt DA 1986 als „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet. Daneben wurden als weitere Sportarten Schwimmen, Tischtennis und Ringtennis, Boule und seit 1976 Tanzsport betrieben. Außerdem wird Gymnastik und Wassergymnastik angeboten. Auf dem erweiterten Vereinsgelände wurde 1975 ein Vereinsheim, 1997 ein Beachvolleyball-Platz errichtet. Treibende Kraft bei der Nachkriegsentwicklung des Vereins, der heute etwa 800 Mitglieder zählt, war Heinrich Peters, der zu den Initiatoren des Darmstädter Lauftreffs zählte.

Lit.: Weis, Dennis: Die Sportgeschichte von Darmstadt. Versuch eines sporthistorischen Reiseführers, Diplomarbeit, Köln 2005, S. 216-222; 100 Jahre ORPLID Darmstadt 1923-2023, Festschrift hrsg. ORPLID Darmstadt e.V., Darmstadt 2023.