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Lepsius, Richard

Geologe
* 19.09.1851 Berlin
† 20.10.1915 Darmstadt
Als Sohn eines Ägyptologen wuchs Richard Lepsius in einem Elternhaus auf, in dem bekannte Wissenschaftler häufig zu Gast waren. Er besuchte das Wilhelms-Gymnasium in Berlin und studierte ab 1870 Naturwissenschaften in Genf, Göttingen und Straßburg, wo er 1874 zum Dr. phil. promovierte. 1876 habilitierte er sich in Heidelberg, wurde jedoch bald als Lehrer für Mineralogie an die Polytechnische Schule (TU Darmstadt) und als Inspektor an die Geologisch-Mineralogische Abteilung des Hessischen Landesmuseums nach DA berufen, wo er die Sammlungen kontinuierlich ausbaute und bedeutend erweiterte. 1877 wurde er ao. Professor der neu gegründeten TH Darmstadt. Im selben Jahr heiratete er Dora Curtius. Die Berufung zum o. Professor für Mineralogie und Geologie erhielt er 1883. Nach langen Vorarbeiten wurde er 1882 Mitbegründer und erster Direktor der Hessischen Geologischen Landesanstalt in DA. Hier wurden die Grundlagen seiner geologischen Karte des Deutschen Reichs erarbeitet, die 1894 bis 1897 in damals völlig neuer lithografischer Farbdrucktechnik im Verlag Perthes in Gotha erschien. Sie war technisch und gestalterisch richtungsweisend, jedoch nicht amtlich. Von 1893 bis 1896 war Lepsius Rektor der TH Darmstadt. Unter seiner Leitung wurde das heute so genannte Alte Hauptgebäude (Technische Universität, alte Gebäude) errichtet und 1895 eingeweiht. Neben zahlreichen Ehrungen erhielt er 1912 die Ehrendoktorwürde der Universität Athen.