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Lehr, Friedrich Carl

Dichter, Schriftsteller
* 09.12.1899 Darmstadt
† 27.01.1922 Berlin
Friedrich Carl Lehr, der Sohn eines Landgerichtrats, gehörte neben Joseph Würth zu den Mitbegründern der Dachstube. Schon 1913 gab er in einer einzigen Nummer die Schülerzeitschrift „Das Spitzenkleid“ heraus. In frühester Jugend schrieb er stimmungsvolle Erzählungen und tief empfundene Gedichte. Lehr wird als besinnliche, nach innen gerichtete Natur mit geistig-literarischen Interessen geschildert. Bis zum 50. Blatt der „Dachstube“ war er verantwortlich für den literarischen Inhalt des Flugblatts. Bei den Zusammenkünften der „Dachstübler“ hielt Lehr oft kurze Referate über Literatur. Er rezensierte neu erschienene Bücher und schrieb Essays zu Themen des Theaters. Nach dem Notabitur 1917 wurde er als Sanitäter eingezogen. Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er in Frankfurt/Main, Hamburg und Berlin Medizin. In Berlin heiratete er die dem „Sturm“ nahe stehende Bohèmienne Sylvia von Harden (1894-1964). Lehr erschoss sich 1922 vor dem Café Größenwahn in Berlin.