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Heinerlied

Bezeichnung mehrerer Lieder, die meist im Zusammenhang mit dem Heinerfest komponiert und vorgetragen wurden. Zwei Vorläufer hatten die Heinerlieder in dem 1896 von Heinrich Enders gedichteten Karnevalslied „Dammschtädter Nationalgesang“, das mit den Worten begann: „Ich bin e Heiner! Froh du ich’s bekenne ...“, und in der „Heinerhymne“ „Wir sind Heiner, Heiner, Heiner, uns kann Keiner, Keiner, Keiner, an de Wimbern klimbern“, deren Herkunft nach wie vor unbekannt ist, die aber aus der Vorkriegszeit stammt. Anlässlich des ersten Heinerfestes 1951 wurde vom Verkehrs- und Verschönerungsverein (Stadtwerbung) ein Wettbewerb für ein neues Heinerlied ausgeschrieben, aus dem der Komponist Wilhelm Etzold (1882-1954) und der Texter Friedrich Cornelius Weigold als Sieger hervorgingen. Ihr „Heinerlied“ begann mit den Worten „Mein Darmstadt! Wie ist doch mein Herz in Lieb zu Dir entbrannt ...“. Für das Heinerfest 1956 schrieben Hans Traser (Musik) und Günter Klewinghaus (Text) den Walzer „Der Heiner im Himmel. Ein Darmstädter Heinerlied“. Der Darmstädter Bänkelsänger Karl Walter („Schlappe Kall“) komponierte regelmäßig neue Lieder zum Heinerfest, die er zur Gitarre vortrug. Sein bekanntestes begann mit den Worten „Darmstadt liggt am große Woog, im Wald die Ludwigsheh. O Darmstadt, du old Heinerstadt, wie warste doch so schee!“ Den letzten Versuch, ein Heinerlied zu komponieren, unternahmen „Pezi und die Box Out Boys“ zum Heinerfest 2004 mit dem Lied „Heiner Her!“. Auch die Darmstädter Rockband Shaqua Spirit hatte zeitweise 2003 ein „Heinerlied“ im Repertoire.

Lit.: Wiesenthal, Georg: Darmstadt und die Heiner, Darmstadt 1964.