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Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie zählt zu den weltweit führenden Einrichtungen der angewandten Cybersicherheitsforschung. Seine über 160 Mitarbeiter entwickeln Werkzeuge, Methoden und Softwarelösungen, die Unternehmen vor Sicherheitsrisiken wie Hacker-Angriffen schützen. Arbeitsschwerpunkte sind der Schutz von Daten und Infrastrukturen, etwa die Absicherung des Internets, sowie IT-Sicherheit im Bereich Cloud Computing, in Funk- und Mobilfunknetzen sowie in der industriellen Produktion. Entstanden ist das Institut aus dem 1961 gegründeten Deutschen Rechenzentrum (DRZ): Ausgestattet mit einem der damals leistungsfähigsten Großrechner in Deutschland war das DRZ das erste Großrechenzentrum, das zu Forschungszwecken von Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen genutzt werden konnte. Nachdem die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) das Rechenzentrum 1973 übernahm, verlagerte sich der Schwerpunkt von Großrechnern hin zur Rechner-Rechner-Kommunikation, bis Anfang der 1980er Jahre die IT-Sicherheitstechnik zunehmend ins Zentrum der Institutsarbeit rückte. Die Fusion der GMD mit der Fraunhofer-Gesellschaft im Jahr 2001 beendete die Zeit vorwiegend staatlich finanzierter Grundlagenforschung zugunsten marktorientierter Auftragsforschung. Heute gehört das Fraunhofer SIT zu den wichtigsten Exzellenzzentren für Cybersicherheit in Europa und ist Teil des Nationalen Forschungszentrums für angewandte Cybersicherheit ATHENE. Weitere Beteiligte an ATHENE sind das Fraunhofer IGD, die Technische Universität Darmstadt und die Hochschule Darmstadt.

Lit.: Wissenschaftsstadt Darmstadt. Wissenschaft in Darmstadt, hrsg. von der TU Darmstadt, 3. Aufl., Darmstadt 2001, S. 47-51.