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Frauenbeauftragte

1986 betraute der Magistrat der Stadt DA erstmals zwei Frauen mit den Aufgaben der Frauenbeauftragten. Als externe Frauenbeauftragte war Kaj Fölster (Amtszeit 1986-89) für alle frauenrelevanten Fragen in DA zuständig. Als interne Frauenbeauftragte für die Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung wirkte 1986 bis 1990 Gudrun Groothuis-Eckhardt. In der Person von Wilma Mohr (Amtszeit 1990-92) wurden beide Funktionen vereinigt. Sie und Edeltraud Baur (Amtszeit 1992-99) waren direkt dem OB unterstellt. Mitte der 1990er Jahre übertrug der Magistrat die Zuständigkeit für Frauenpolitik an Stadträtin Daniela Wagner, die als erste Frau dem hauptamtlichen Magistrat angehörte. Edeltraud Bauer folgten nach: Barbara Akdeniz (Amtszeit 2000-07), Sabine Eller (Amtszeit 2007-11) und Edda Feess (seit 2012). Mit Inkrafttreten des Hessischen Gleichberechtigungsgesetzes im Januar 1994 wurde Frauenförderung in der Verwaltung gesetzlich festgeschrieben. Durch die Aufstellung von Frauenförderplänen und entsprechenden Maßnahmen sollen die Aufstiegschancen von Frauen innerhalb der Verwaltung verbessert werden. Auch die Hessische Gemeindeordnung (Stadtverwaltung) beschreibt die Verpflichtung der Kommunen, notwendige Ressourcen für die Umsetzung von Gleichberechtigung sicherzustellen. Das Frauenbüro wuchs zu einem Amt mit weit reichender Handlungskompetenz und konzentriert sich auf verschiedenen Ebenen auf die Realisierung von Chancengerechtigkeit. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Abbau struktureller Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts. Schwerpunkte der institutionalisierten Frauenarbeit sind u. a. Gewalt gegen Frauen, Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Als vertiefte Selbstverpflichtung im Gleichstellungsbereich trat die Wissenschaftsstadt Darmstadt im Jahr 2015 der „EU-Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ bei.

Lit.: Dokumentation EinBlick, 15 Jahre Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Hrsg.: Frauenbüro der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Darmstadt 2001.