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Berglar-Schröer, Paul

Redakteur, Kunst- und Theaterkritiker, Schriftsteller
* 26.02.1884 Rheydt
† 11./12.09.1944 Darmstadt
Nach dem Abitur in Rheydt nahm Paul Berglar-Schröer zunächst mehrere Studien künstlerischer und historischer Natur auf, die zugleich die Schwerpunkte seines späteren Hauptberufs, des Journalismus, widerspiegelten. Den Auftakt bildete ein halbjähriger Aufenthalt an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Altmeister Eduard von Gebhardt, danach wechselte er zu einem annähernd dreijährigen Universitätsstudium in Bonn und München mit den Schwerpunkten Kunst, Literatur, Musik und Geschichte. Der von den Eltern gewünschten Absicherung seiner Existenz diente das anschließende Jurastudium, welches Berglar-Schröer mit dem Referendarexamen abschloss. Am Ende seiner Studienjahre stand der Einstieg in den Beruf des Journalisten, den er von 1911 bis 1921 zunächst in Kiel, Kaiserslautern, Duisburg, Hannover, Kassel und Oldenburg ausübte, in den beiden letztgenannten Städten bereits als Chefredakteur. Die frühen Berufsjahre unterbrach der Kriegsdienst an der Westfront, wo sich Berglar-Schröer eine schwere Verwundung zuzog. Im Oktober 1921 kam Berglar-Schröer als Hauptschriftleiter des „Darmstädter Täglichen Anzeigers“ nach DA. Nach der Fusion des Blatts mit der Hessischen Landeszeitung im Jahr 1922 wurde Berglar-Schröer deren Kunst- und Theaterreferent. Auch die Darmstädter Zeitung zählte „pbs“ zu ihren Mitarbeitern. Während der 1920er Jahre machte Berglar-Schröer nie einen Hehl aus seiner Zugehörigkeit zur politischen Rechten. Seine anhaltende Verbundenheit mit der Hessischen Landeszeitung, auch nachdem diese zum hauptamtlichen Organ der NSDAP geworden war, spricht für eine offene Annäherung an die extremere Rechte nach 1933. Auf dieser Linie liegt auch die Ernennung zum Vorsitzenden des Ortsvereins des Reichsverbands der deutschen Presse im Jahr 1934. Einem 1926 erschienenen Erstlingsroman „Um den Heimathof“ ließ Berglar-Schröer in rascher Folge weitere Prosawerke folgen, die teilweise beachtliche Verkaufsauflagen erzielten und inhaltlich meist um die seinerzeit hoch im Kurs stehende Definition des „erdverbundenen deutschen Wesens“ kreisten. In der Brandnacht 1944 kam Berglar-Schröer in seinem Wohnhaus ums Leben. Sein mehrfach begabter Sohn Professor Dr. med. Dr. phil. Peter Berglar (08.02.1919-10.11.1989) wirkte als Internist und Historiker, ferner bekleidete er seit 1953 mehrere Funktionen im Unternehmen und im Gesellschafterrat der Firma Merck.