Maler, Grafiker
* 03.09.1878 Straßburg
† 18.04.1947 München
1897 schloss Paul Bürck seine Ausbildung zum Dekorationsmaler in München ab. Dort besuchte er auch die Kunstgewerbeschule, wo er mit dem Zeichnen von Flächendekorationen im Jugendstil begann. Bekannt wurde Bürck durch die Veröffentlichungen seiner Entwürfe für Buchschmuck, Wandteppiche, Tapetenmuster etc. in der in DA verlegten Zeitschrift „Deutsche Kunst und Dekoration“. Diese waren wohl ausschlaggebend für seine Berufung an die Künstlerkolonie im Jahr 1899. In dem 1901 fertig gestellten Ateliergebäude (Ernst-Ludwig-Haus) schmückte Bürck die Halle mit allegorischen Wandbildern aus (zerstört). Gemeinsam mit Patriz Huber entwarf er die Einrichtung seiner Wohnung ebendort. Im Rahmen der Künstlerkolonie-Ausstellung 1901, deren Einladungskarte er gestaltete, stellte Bürck das Spektrum seines künstlerischen Schaffens vor: Gemälde, Zeichnungen, Schmuckarbeiten, Porzellan, Ex libris und buchkünstlerische Arbeiten. 1902 ging Bürck an die Magdeburger Kunst- und Handwerkerschule, wo er in der Fachabteilung für Buchdrucker und Lithografen unterrichtete. Unter dem Titel „Ornament 1902“ veröffentlichte er ein Mappenwerk mit den für ihn typischen abstrakten Kompositionen. Danach wandte er sich immer mehr der Schaffung umfangreicher grafischer Mappenwerke zu, in denen er weltanschauliche Fragen („Symphonie“, 1904) und zeitgeschichtliche Ereignisse („Totentanz“, 1921/22) verarbeitete. Auch die Malerei rückte bei ihm wieder in den Vordergrund.
Lit.: Museum Künstlerkolonie Darmstadt. Katalog, hrsg. vom Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Bearb. von Renate Ulmer und Ines Wagemann, Darmstadt 1990, S. 39-45.