Bahnbeamter, Maler, Holzschnitzer, Heimatforscher
* 21.12.1887 Darmstadt
† 22.05.1970 Darmstadt
Seit 1906 war der gebürtige Darmstädter Franz Best auf das Engste mit dem südlichen Vorort Eberstadt verbunden: Sein Stiefvater, der Darmstädter Glasermeister und Bauunternehmer Gustav Guntrum, verfolgte dort geschäftliche Interessen bei der Gründung der Villenkolonie Eberstadt und ließ dem unternehmerischen Engagement im Jahr 1906 auch die Übersiedlung der Familie nach Eberstadt folgen. Best blieb danach in Eberstadt, wo er nicht nur eine Familie gründete (1911), sondern auch eine Anstellung als technischer Bahnbeamter fand. Bests Begabung zur Malerei wurde von seinem Malerfreund Heinrich Zernin gefördert, der seit 1913 ebenfalls in Eberstadt ansässig war. Unter Zernins Anleitung avancierte Best zu einem „Meister der Beschränkung", der seine Motive nahezu ausschließlich in der Eberstädter Gemarkung suchte. Seinen Aufstieg zum gesuchtesten Heimatmaler Eberstadts im 20. Jahrhundert verdankte er einem altakademischen Realismus sowie dem sicheren Gespür für die Wiedergabe jahreszeitlich bedingter Stimmungen in pastosen Landschaftsbildern. Bei seinen auf Motivsuche unternommenen Streifzügen durch die Umgebung Eberstadts fand Best auch zu seiner Berufung als Heimatforscher. Seine Ergebnisse, die er oft auf dem Wege der „oral history" gewann, legte er zwischen 1945 und 1969 in einer eigenwillig komponierten und handgeschriebenen Ortschronik Eberstadts nieder (heute im Stadtarchiv DA). Das 17-bändige Werk mit dem Titel „Mein liebes Eberstadt, mein lieber Frankenstein" umfasst neben Bests beschreibenden und historischen Texten auch mehrere unmittelbar in den Text montierte Objektsammlungen: Zeitungsausschnitte, historische Fotografien, zeitgenössische Aufnahmen aus der Hand des Sohns Gustav Best, Flugblätter sowie eigenhändige Skizzen. Den größten Teil dieser Fundstücke machen jedoch Hunderte von Handzeichnungen und Aquarelle aus, die Heinrich Zernin zur Verfügung stellte. Nicht zuletzt wegen dieser Materialsammlungen ist Bests Ortschronik auch für den heutigen Heimatgeschichtler ein unumgängliches Quellenwerk.