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Schwab, Gottfried

Schriftsteller
* 26.06.1851 Darmstadt
† 02.03.1903 Neu Wittelsbach bei München
Im elterlichen Geschäftshaus am Weißen Turm (Henschel) geboren, verbrachte Gottfried Schwab nach seiner Schulzeit vier Jahre in der Schweiz. Dort erwachte sein Interesse an der Hochgebirgswelt – ein wesentliches Thema seiner Gedichte, die vor allem der Natur und dem Künstlertum gelten (im Sammelband „Wolkenschatten und Höhenglanz“ 1902). Bekannt wurde Schwab durch seine patriotischen Gedichte, dabei vor allem durch das preisgekrönte Flottenlied (1900) „Michel, horch, der Seewind pfeift!“ Sein Freund Arnold Mendelssohn hat diesen Text wie auch andere Gedichte von Schwab vertont. Satirischen Charakter dagegen hat die Komödie „Kunst und Büttel“ – sie richtet sich gegen die ‚Lex Heinze’ von 1900 mit ihrer strengen Bestrafung von Freizügigkeit in der Kunst. Die Erzählung „Tisiphone. Eine Geschichte aus dem Dekumatenlande“ (1888) bietet eine abenteuerliche Kriminalgeschichte aus der Spätzeit der Römerherrschaft am Mittelrhein. Gottfried Schwabs Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA
. Ein von Ludwig Habich geschaffenes Denkmal auf der Mathildenhöhe erinnert an den Dichter, der ansonsten nahezu völlig vergessen ist.

Lit.: Müller, Karlheinz: Literarische Spaziergänge in Darmstadt, Darmstadt 1993, S. 184f.; Darmstädter Ehrengräber, Darmstadt 2016 (Darmstädter Schriften 105), S. 223-225.