Stadtlexikon Darmstadt

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Naß, Walter

Bildhauer
* 15.02.1927 Mainz
† 08.11.1986 Darmstadt
Walter Naß ist den Darmstädtern durch seine heitere Lebensauffassung, seine „quietschfidelen Männeken“ sowie seine unverwechselbaren „Busentanten“ in Erinnerung. Nachdem er aus russischer Gefangenschaft nach Hause zurückkehrte, studierte er von 1946 bis 1950 an der Kunstschule in Mainz, wo er Roswitha von Blumenthal, seine spätere Frau, kennen lernte. 1950 kamen die beiden nach DA, hatten zuerst ein Atelier in der Gervinusstraße, später in der Wolfskehlstraße. Naß beschäftigte sich viel mit Keramik, sammelte Erfahrungen über deren Möglichkeiten und Gestaltungen. In DA gibt es eine Reihe seiner herrlichen Plastiken im öffentlichen Raum: die „Harfenjule“ (Martinstraße 45), die „Drei Grazien“ (Goethestraße), die „Märchentante“ (Dornheimer Weg 24), eine Wasserspielwand (Stift-/Erbacherstraße), eine Kletterplastik am Woog (Heinrich-Fuhr-Straße) sowie in der Hebbelstraße in Arheilgen. Seinen 60. Geburtstag wollte der Maler und Bildhauer inmitten seines Lebenswerks, umgeben von 40 Plastiken und etwa 60 Zeichnungen, in der Galerie „Hohe Straße“ in Dieburg zusammen mit seiner Familie und Freunden feiern. Doch Naß starb mit 59 Jahren, die Ausstellung fand ohne ihren Meister statt.

Lit.: Scherer, Birgitte / Kirn, Thomas: Walter Naß und Roswitha Blumenthal. In: Künstler in Darmstadt, Darmstadt 1969, S. 38-42; Kunst im öffentlichen Raum in Darmstadt 1641-1994. Hrsg. von Roland Dotzert und Klaus Wolbert. Bearb. von Emmy Hoch, Darmstadt 1994, S. 398.