Stadtlexikon Darmstadt

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Mahr, Gustav

Lehrer
* 10.10.1888 Darmstadt
† 16.09.1985 Darmstadt
Gustav Mahr arbeitete nach dem Besuch des Lehrerseminars von 1908 bis 1917 als Volksschullehrer, holte das Abitur nach und studierte an den Universitäten Gießen, Frankfurt/Main und an der TH Darmstadt Pädagogik, Psychologie, Mathematik, Physik und Erdkunde. Nach seinem Staatsexamen trat er in den höheren Schuldienst ein, zunächst im Darmstädter Seminar für Volksschullehrerinnen und der Aufbauschule für Mädchen in DA, dann als Direktor der Staatlichen Handelsschule und Oberrealschule in Mainz und des „Lyceums und der Frauenschule“ (Eleonorenschule). Die Nationalsozialisten entließen ihn 1933 wegen politischer Unzuverlässigkeit aus dem Staatsdienst; Mahr arbeitete in der Wirtschaft und als Privatlehrer. 1945 übernahm er wieder die Leitung der Eleonorenschule und war 1953 bis 1956 Referent für die höheren Schulen im Regierungsbezirk DA. Er bemühte sich um den inneren und äußeren Wiederaufbau des Schulwesens als Mitglied der städtischen Jugendwohlfahrtsdeputation, des Erziehungsausschusses und des Gemeindewaisenrats sowie des wissenschaftlichen Prüfungsamts bei der TH Darmstadt. Mahr war beteiligt an der Errichtung des Staatlichen Seminars für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen (Fachschule für sozialpädagogische Berufe), der Gründung und Leitung der Eisenbahnfachschule in DA und an der Einrichtung einer Jugendgerichtshilfe. Ehrenamtlich engagierte er sich darüber hinaus 18 Jahre als Ortsgerichtsvorsteher, für die SPD als Stadtverordneter (1946-1952, 1957-1960) sowie als Schöffe beim Jugendgericht. Für seine Verdienste wurde Mahr mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (1956), der Bronzenen Verdienstplakette der Stadt DA (1963) sowie dem Ehrenbrief des Landes Hessen (1973) ausgezeichnet.