Schon in dem 1725 angelegten Rechnungsbuch der Landjudenschaft wurde ein Landschreiber Abraham Linz erwähnt. Es handelte sich hierbei um den Großvater der Vettern Abraham Jakob Linz (1771-17.06.1851) und Abraham Simon Linz (14.02.1774-13.12.1848). Durch eine Verordnung vom 29.10.1785 über die Verbesserung der beruflichen Voraussetzungen der Juden in der Obergrafschaft, damit waren Arbeiten „aller Gattung für schickliche Künste, Professiorien und Handwerck“ gemeint, erhielt der früh verwaiste Abraham Jakob Linz eine Ausbildung zum Uhrmachermeister. Ludwig X. (Ludewig I.) verlieh ihm am 03.02.1796 als erstem Juden das Darmstädter Bürgerrecht (Juden in DA). Abraham Simon Linz, dessen Vater ein erfolgreicher Kaufmann war, besuchte als zweiter jüdischer Schüler das Pädagog, das er mit der Hochschulreife abschloss. Er begann sein Medizinstudium in Heidelberg, setzte es in Jena, Marburg und Erlagen fort, und promovierte schließlich in Gießen mit vorzüglicher Zensur. 1801 konnte sich Abraham Simon Linz als Arzt in DA niederlassen.
Lit.: Battenberg, Friedrich: Judenverordnungen in Hessen-Darmstadt, Wiesbaden 1987; Juden als Darmstädter Bürger, begründet von Eckhart G. Franz, neu hrsg. von J. Friedrich Battenberg, Peter Engels und Thomas Lange, Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Wiesbaden 2019, S. 270-274.