Der Hallstattweg ist ein vermutlich sehr alter, sandiger Forstweg in der Gemarkung Eberstadt. Südwestlich von der Hainweg-Brücke über die B 426 verläuft er auf halber Höhe des Frankenstein-Massivs vom Naturschutzgebiet Brömster bergauf, heute nur auf den ersten vierhundert Metern als schmaler Wanderpfad. Vermutlich ging er früher über den Oberen Brömsterweg hinaus bergwärts weiter, wurde dort aber spätestens im 19. Jahrhundert für Holztransporte verbreitert und ausgebaut.
Für die Vermutung, dies sei einst der Hauptweg in Richtung Frankenstein gewesen, weil es eine mögliche Verbindung der Eberstädter Schlossstraße (früher: Schlossweg) zum Hallstattweg gegeben habe, fehlen die Nachweise. Auch die Frage, welche Rolle einst die Frankensteiner Straße in Eberstadt und in ihrer Fortsetzung die tiefen Hohlweg-Einschnitte im Bergmassiv als Verbindungen zur Burg gespielt haben, ist bisher nicht erforscht.
Die Namensgebung des Hallstattweges stammt vermutlich erst aus der Zeit um 1930 und beruht wohl auf einer falschen Datierung von Funden. 1901 wurden am Brömster zwei Hockergräber der sog. Glockenbecherkultur entdeckt. 1944 gingen die Funde jedoch im Hessischen Landesmuseum verloren. Die Glockenbecherzeit wird von etwa 2.600 bis 2.200 v. Chr. datiert. In einem Schreiben an das Forstamt Eberstadt von 1929 wurden die Funde jedoch irrtümlich der Hallstattzeit (erstes Jahrtausend v. Chr.) zugeordnet. Auf dem Weg selbst wurde 2025 nahe beim Oberen Brömsterweg ein mittelalterliches Kaltblüter-Hufeisen gefunden.
Lit.: Arnulf Rosenstock: Der Hallstattweg – Eine Reminiszenz der Vor- und Frühgeschichte; in: Der Wald im Spiegel seiner Geschichte, Darmstadt 2022, S. 10-15.