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Franke-Weißgärber, Eva

Malerin, Zeichnerin, Modistin
* 15.02.1906 Fischern/Kreis Karlsbad
† 16.05.1997 Darmstadt
Die Tochter der Fotografen Alfred und Hildegard Weißgärber lebte von 1912 bis 1915 mit der Mutter sowie den Geschwistern Ruth und Horst zunächst in Den Haag. Seit 1915 war die Familie in DA ansässig, wo sich die Mutter als Fotografin niederließ. Eva Franke-Weißgärber besuchte 1920 bis 1926 das Darmstädter Lehrerinnenseminar, hieran schloss sich 1928 bis 1931 das Studium der Malerei an der Staatsschule für Kunst in Mainz an. Ihrer Neigung zur Mode folgend, ließ sie sich in den 1930er Jahren ferner zur Modistin und Hutmacherin ausbilden. Seit 1931 wohnte Franke-Weißgärber in DA als freischaffende Künstlerin. Nach dem Bombenangriff von 1944 ging sie vorübergehend nach Erbach/Odenwald und kehrte 1946 nach DA zurück, wo sie 1948 ihr bis 1993 bestehendes Atelier für „Mode und Kunst" eröffnete. Seit den 1950er Jahren begleitete Franke-Weißgärber das Kunst- und Kulturleben ihrer Wahlheimatstadt als zeichnende Porträtistin. In der bevorzugten Röteltechnik entstanden ferner Akte, Tierbilder und Landschaften. Franke-Weißgärber sah ihre künstlerischen Vorbilder in Francisco Goya, Alexej von Jawlensky und Pablo Picasso, ihr Hauptmotiv fand sie in italienischen Stadtansichten. Als Modistin konnte Franke-Weißgärber bleibenden Ruf als Gestalterin extravaganter Damen- und Herrenhüte erwerben. Von 1934 bis 1941 war Franke-Weißgärber mit dem im Zweiten Weltkrieg gefallenen Schauspieler Erich Franke verheiratet. Ihr Bruder Horst Weißgärber (Fotografie in DA), der in den 1930er und 1940er Jahren als Bildberichterstatter arbeitete, starb in DA während der Brandnacht 1944.