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Wallot, Paul

Architekt
* 26.06.1841 Oppenheim
† 10.08.1912 Langenschwalbach
Geboren als Nachkomme hugenottischer Einwanderer besuchte Paul Wallot in DA von 1856 bis 1859 die Höhere Gewerbeschule, um dann ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover zu beginnen (1859-60). Nach Studienaufenthalt an der Berliner Bauakademie 1861 bis 1863 schloss er an der Bauschule der Universität Gießen sein Studium mit der Baumeisterprüfung 1864 ab. 1864 bis 1867 war er als Architekt bei Johann Heinrich Strack, Richard Lucae, Friedrich Hitzig sowie Gropius & Schmieden in Berlin tätig. In den Jahren von 1868 bis 1883 arbeitete er als Privatarchitekt in Frankfurt/Main. Hier kam er auch mit dem Semper-Schüler A. F. Bluntschli in Kontakt, der ihn für die Imitation der italienischen Hochrenaissance gewinnen konnte. 1882 siedelte Wallot nach Berlin über. Seit 1885 war er Mitglied der Akademie der Künste, seit 1894 auch Mitglied der Akademie des Bauwesens. Von 1894 bis 1910 lehrte er als Professor an der Kunstakademie und an der TH Dresden. Im Jahr 1911 trat Wallot in den Ruhestand und siedelte nach Wiesbaden-Biebrich über. Hauptwerke Wallots sind die Realisierung des Reichstages (1884-94), das Reichstagspräsidentenpalais (1897-1903) und das Ständehaus an der Brühl’schen Terrasse Dresden (1901-06). Er beteiligte sich am Wettbewerb für die Gestaltung des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim und baute Geschäftshäuser in Frankfurt/Main. In DA entwarf er 1899 für den Kabinettsrat Gustav Römheld ein Wohnhaus im traditionellen Stil mit einem neobarocken Eingangsportal auf der Mathildenhöhe, Alexandraweg 14.

Lit.: Guther, Max: Die Architekturprofessoren der THD von 1841 bis 1945. In: Jahrbuch der THD, Darmstadt 1980, S. 107-143.