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Schlink, Klara

(Kongregationsname: Mutter Basilea)
Psychologin, Religionspädagogin
* 21.10.1904 Darmstadt
† 21.03.2001 Darmstadt
Die Tochter des Professors für Mechanik und Rektors der TH Darmstadt Wilhelm Schlink verbrachte ihre Jugend- und Schulzeit in Braunschweig und DA, wo sie auch ihre Reifeprüfung ablegte. Danach begann sie eine Ausbildung zur ev. Religions- und Kinderpädagogin, die sie an das Fröbelseminar in Kassel, die Soziale Frauenschule der Inneren Mission in Berlin und an das Bibelhaus Malche in Bad Freienwalde führte. 1926 kam Schlink vorübergehend nach DA zurück, um an der Stadtmission (Buchhandlung Stadtmission) als Jugendleiterin zu wirken, gleichzeitig gründete sie ihren ersten Mädchenbibelkreis. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung an der Sozialen Frauenschule in Berlin ging Schlink 1929 als Lehrerin ans Bibelhaus Malche, wo sie die Fächer Deutsch, Psychologie und Kirchengeschichte unterrichtete. Auf Anraten ihrer dortigen Kolleginnen nahm sie 1930 in Berlin das Studium der Psychologie, Philosophie und Kunstgeschichte auf, welches sie 1935 in Hamburg mit der Promotion abschloss. Gemeinsam mit ihrer Freundin Erika Madauss, die sie 1923 am Fröbelseminar Kassel kennen gelernt hatte, begann Schlink 1935 in DA eine Wirksamkeit als freie Religionspädagogin. Schlink und Madauss beriefen einen Bibelkreis für junge Frauen ein, den sie trotz mehrfacher Repression durch die Gestapo bis 1945 am Leben erhielten. Aus den hierbei geknüpften Beziehungen entstand nach Kriegsende die von Schlink und Erika Madauss am 30.03.1947 in DA gegründete und 1950/51 nach Eberstadt verlegte Ev. bzw. Oekum. Marienschwesternschaft. Die neue Kongregation verstand sich auch als christliches Bußwerk für die von den Deutschen während des Dritten Reichs verübten Verbrechen und die damit im Zusammenhang stehende Zerstörung DAs. Bei der 1948 vollzogenen Einkleidungsfeier der Marienschwestern nahmen Schlink und Madauss nach dem Vorbild kath. Ordensgemeinschaften die Namen Mutter Basilea und Mutter Martyria an. Schlink wirkte Zeit ihres Lebens als spirituelle Leiterin der Marienschwesternschaft, von deren vielfältigen Aktivitäten gehen auf ihre Initiative zurück: die Gründung des Heims für Überlebende des Holocaust, Beth Abraham, in Jerusalem sowie die Ausbreitung der Schwesternschaft in andere Länder und Kontinente. Schlink ist die Schwester des Heidelberger Theologen Edmund Schlink und die Tante des Verfassungsrichters und Autors Bernhard Schlink („Der Vorleser“).