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Ricarda-Huch-Preis

Der 1978 eingerichtete Preis im Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR wurde bis zur Wiedervereinigung alle drei Jahre verliehen für Werke literarischen Ranges, welche das Bewusstsein der Deutschen von der Einheit ihrer nationalen Kultur wach hielten, die Gemeinsamkeit der Sprache und der kulturellen Überlieferung pflegten oder der Idee der Wiedervereinigung der getrennten Teile Deutschlands in Friede und Freiheit unter dem Verfassungsgebot der Menschenrechte dienten. Mit der Wiedervereinigung wurde die Satzung am 16.09.1992 aktualisiert. Mit dem Preis soll eine Persönlichkeit aus Kunst oder Literatur, aus Wissenschaft oder Politik ausgezeichnet werden, deren Wirken in hohem Maße bestimmt ist durch unabhängiges Denken und mutiges Handeln, verbunden mit einem uneingeschränkten Wirken für jene unveräußerlichen humanen, emanzipatorischen und freiheitlichen Grundsätze, die sich aus der europäischen Geschichte herleiten, die Ideale der Humanität und Völkerverständigung als Werte der historisch-kulturellen Identität der europäischen Gesellschaften zu fördern. Die Jury besteht aus dem Darmstädter Kulturdezernenten, dem Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturausschusses, den in DA ansässigen Bundestagsabgeordneten sowie zwei parteipolitisch unabhängigen Kulturkritikern.

Bisherige Preisträger: Theaterkritiker Friedrich Luft (1978); Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (1981); Verleger Siegfried Unseld (1984); Schriftstellerin Herta Müller (1987); Schriftsteller Martin Walser (1990); Schriftsteller Adolf Muschg (1993); Schriftsteller Alexander Kluge (1996); der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Ignatz Bubis (1999, Überreichung posthum); der Diplomat František Černý (2002); Schriftsteller Orhan Pamuk (2005), Schriftstellerin Hanna Krall (2008), Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff (2011); Schriftstellerin Barbara Honigmann (2015), Schriftsteller Ferdinand von Schirach (2018), Journalistin und Schriftstellerin Petra Reski (2021).