Stadtlexikon Darmstadt

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Ploennies, Ludwig Wilhelm von

Schriftsteller
* 07.09.1828 Darmstadt
† 21.08.1871 Darmstadt
Nach dem Schulabbruch wegen Streitigkeiten mit Lehrern, über die er Satiren verfasst und die er karikiert hatte, schlug der Sohn von Luise von Ploennies die Laufbahn als Soldat ein und brachte es bis zum Major. Ludwig Wilhelm von Ploennies veröffentlichte mehrere Bücher über Waffenkunde, konstruierte eine Zündhütchenmaschine und eine Zielmaschine für die Infanterie. Aber seine Neigungen galten der Literatur. Er sammelte Volkslieder und Märchen des Odenwalds, ließ zu diesem Zweck seine Soldaten aufmarschieren und erzählen, schrieb Gedichte, die posthum 1874 erschienen. Sein wichtigstes Buch ist „Leben, Wirken und Ende weiland seiner Exzellenz des Oberfürstlich Winkelkramschen Generals der Infanterie Freiherrn Lebrecht vom Knopf“, in dem Ploennies als eine „Satire in biographischer Form“ seine Erfahrungen beim Militär beschreibt und den „geistlosen Gamaschendienst“ verspottet. Die erste Auflage musste 1868 wegen der Anspielungen auf hessische Persönlichkeiten anonym erscheinen. Neuauflagen folgten unter seinem Namen. Ein sich rasch verschlimmerndes rheumatisches Leiden führte zum frühen Tod von Ludwig von Ploennies. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA. Die Ploenniesstraße im Martinsviertel erinnert heute an ihn.

Lit.: Poten, Bernhard von: Ploennies, Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie. Hrsg. durch die historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. 26, S. 310 f.