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Naumann, Walter

Literaturwissenschaftler, Übersetzer
* 03.11.1910 Aussig/Böhmen
† 01.04.1997 Darmstadt
Der Neffe des bekannten Liberalen Friedrich Naumann (1860-1919) wuchs in Schlesien auf, studierte u. a. in Marburg (Promotion 1935) und war Lektor in Frankreich. 1938 emigrierte er aus politischen Gründen in die USA und lehrte dort über 20 Jahre Romanistik und vor allem Germanistik. 1956/57 habilitierte er sich in Marburg und übernahm 1962 an der TH Darmstadt den Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft. Er gründete das Institut gleichen Namens (seit 1977 Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft) – verbunden mit neuen Studiengängen in diesem Bereich. Er war zudem in verschiedenen Funktionen für die TH Darmstadt tätig – so leitete er viele Jahre das Akademische Auslandsamt. Naumann verfasste zahlreiche Studien zur europäischen, insbesondere zur romanischen Literatur. Er machte sich auch einen Namen als Übersetzer, vor allem durch die Prosa-Übersetzung von Dantes „Göttlicher Komödie“. Seine ausgeprägte Lehrtätigkeit war von großem Einfluss und viele seiner Schüler arbeiten an deutschen und amerikanischen Hochschulen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA
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